Markttriebendorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Heilsbronn im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Markttriebendorf liegt in der Gemarkung Betzendorf.

Geografie

Das Kirchdorf liegt in einem Tal, durch das der Triebendorfer Graben (auch Deichselbach genannt) fließt, ein rechter Zufluss der Bibert. 0,5 km südlich des Orts befindet sich der Burgstall Markttriebendorf, 1 km westlich erhebt sich der Kreuzstein (398 m ü. NHN). Ebenfalls im Westen liegt die Flur Eckstall. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Neuhöflein zur Kreisstraße AN 17 (1,5 km südwestlich), nach Betzendorf zur AN 24 (1,4 km östlich) und nach Hörleinsdorf (0,9 km nordöstlich).

Geschichte

Der Ort wurde 1306 erstmals urkundlich erwähnt. Aus dieser Zeit stammt auch die spätromanische St.-Matthäus-Kirche, die ursprünglich eine Filiale von St. Maria (Großhaslach) war und seit 1818 von St. Johannes (Bürglein).

In den Jahren 1440 und 1442 kaufte das Kloster Heilsbronn von dem Nürnberger Bürger Peter Haller Güter, Gülten und eine Mühle. Weitere Güter erwarb das Kloster durch die Schenkung eines am Ort ansässigen Schneiders. In einer Aufzeichnung aus dem Jahr 1569 wird berichtet, dass in Triebendorf dreimal jährlich Märkte gehalten wurden. Wann es dieses Marktrecht erhalten hatte, kann nicht genau gesagt werden. Es wurde jedoch später auf die Abhaltung nur eines Marktes zur Kirchweih beschnitten, weil der Ort, damals mit nur drei Höfen, als zu klein galt. Die beiden anderen Jahrmärkte wurden nach Weißenbronn und Bonnhof verlegt.

Im 16-Punkte-Bericht des Klosteramts Heilsbronn aus dem Jahr 1608 wurden für Markttriebendorf sieben Mannschaften verzeichnet, die alle das Kastenamt Bonnhof als Grundherrn hatten (zwei Bauern, fünf Köbler). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus. Während des Dreißigjährigen Krieges brannte die Mühle ab, die Kirche wurde beschädigt und alle Höfe verödeten. Es fanden sich erst nach 1665 neue Besitzer.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Markttriebendorf zehn Anwesen (1 Hof, 1 Halbhof, 5 Güter, 1 Mühle, Gemeindehirtenhaus). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Bonnhof. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Es gab zu dieser Zeit acht Untertansfamilien.

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Markttriebendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Petersaurach und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Petersaurach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Markttriebendorf in die neu gebildete Ruralgemeinde Betzendorf umgemeindet. Diese wurde am 1. Januar 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Heilsbronn eingemeindet wurde.

Baudenkmal

  • St. Matthäus, evangelisch-lutherische Filialkirche der Pfarrei Bürglein (Kirchweih am Tage St. Matthaei); Chorturm und Saalbau spätromanisch, wohl des 13. Jahrhunderts, aus Sandsteinquadern. Chor durch Längstonne gewölbt, Fenster später erweitert (nach Osten zu einer Stichbogenöffnung); an der Nordseite Piscina

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Maria (Großhaslach) gepfarrt, seit 1818 ist die Pfarrei St. Johannes (Bürglein) zuständig. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt.

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Trübendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 592 (Digitalisat). 
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 129. 
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 126–127. 
  • Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 177 (Digitalisat). 
  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8. 
  • Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 282–284 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879). 

Weblinks

  • Stadt > Stadtprotrait > Ortsteile > Markttriebendorf. In: heilsbronn.de. Abgerufen am 15. Mai 2023. 
  • Markttriebendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
  • Markttriebendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
  • Markttriebendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie

Fußnoten


Markttriebendorf von oben Dorfkern am Feldrand in Markttriebendorf im

Markoldendorf feiert GroßbaustellenEnde

Winterwanderung nach Triebendorf CSU

Bildergalerie Marktgemeinde Grafendorf

Ausflug zum Markt VS Statzendorf